Wenn Kopf nicht weiß was Arsch macht
Mutter ist 75 und bekam eine neue Hüfte. Die arme Dame konnte sich kaum noch rühren und ernährte sich eigentlich auch schon mehr oder weniger ausschließlich von Schmerztabletten. Also entschließen wir uns zu einer Operation, bei der sie eine neue Hüfte bekommen sollte. Und das Drama nahm seinen lauf.


Die Aufklärung durch die Ärzte ist eher, sagen wir mal, semiprofessionell. Wenn man Kinder hat, dann kennt man sich ja damit aus anderen alles aus der Nase zu ziehen. Also alles erfragen und terminieren. Mutter sollte dann vor der OP zu den Voruntersuchungen ambulant ins Krankenhaus. Fünf Tag vor der OP machte der Narkoseonkel ein EKG. Nun ist die Vorgeschichte meiner Mutter, dass sie drei leichte Schlaganfälle hatte und an einer koronaren Herzverengung leidet. Sie nimmt einen Haufen Medikamente und es geht ihr soweit gut, bis auf die besagte Hüfte. Leider entdeckte der Narkoseonkel kleine Abweichungen auf dem EKG und blies den OP Termin ab, ohne zu wissen, ob das so schlimm ist was er da sah. Also machte man einen Termin beim Kardiologen, den wir auch gleich einen Tag später bekamen. Der untersuchte meine Mutter, befand alles für in Ordnung und wir waren gearscht, weil der OP Termin jetzt weg war. Also wieder sechs Wochen auf den nächsten OP Termin warten.


Anfang Juni wurde Mutter dann endlich operiert. Alles in allem ist die OP wohl gut verlaufen, aber was dann alles passierte war echt zum Haare raufen. Auf der Station, auf der meine Mutter lag, gab es keine ärztliche Versorgung, da die Station nur aus Belegbetten bestand, unser Ortophäde ist da ja auch Belegarzt, und somit gibt es dort keine reguläre Visite. Nur Schwestern, die keine Auskünfte geben können. Ja super. Kennt ihr noch die Western, wo so ein vertrockneter Busch über die Prärie rollt? So sah das in dem Flur auch aus. Weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Alleine den Typen vom Sozialen Dienst aufzugabeln war schon schwierig. Ich lauerte dem Typen überall auf, verpasste ihn aber oft knapp. Irgendwann hatte ich Glück und erwischte ihn doch, um die Anschlußheilbehandlung mit ihm zu besprechen. Wir wollten Mutter in der Nähe haben und so beantragten wir die Rehe in der Nachbarstadt. Hätten wir das mal lieber gelassen.


Was dann passierte war noch viel schlimmer, aber das im nächsten Post.
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